Erscheinung und Wesen des Alanos

Kleinere, kurzhaarige Molosserrasse, übermittelgroß, gestreckt, sehr muskulös und leistungsfähig.
Brachyzephaler Typ ohne molossoide Übertreibung und Überladenheit, ruhig, ausgeglichen und nervenstark.

Ernst zu nehmender Kämpfer, Wächter und Schutzhund für Personen und Besitz.

Traditionsgemäß sehr guter Treiber und Bändiger von Großvieh, auch als Packer für wehrhaftes Wild geeignet.
Von ausgeglichener Wesensart in der Grundstimmung zeigt er bei geringer Schärfe viel Kampftrieb.

Im Körperbau neigt er bei aller Kraft und Wucht nicht zu Übertreibungen, sondern ist funktionell und leistungsfähig.

Unerwünschte Schärfe, Bissigkeit und Nervosität sind ihm fremd, er ist geradlinig auch im Kampf, nie falsch und zeigt deutlich seine Stimmung und Absichten.


Heutzutage wird der Alano als Familien- und Begleithund, sowie als Wach- und Schutzhund von allem ihm Anvertrauten geschätzt.

 

 

Ist ein Alano das Gleiche wie ein Dogo/Presa Canario?

Diese Frage hört man immer wieder und auch um hier Klarheit zu schaffen und manchen Unwissenden oder falsch Informierten aufzuklären, ein paar Fakten dazu.

Die Zucht des „deutschen“ Alano bestand seit den Anfängen, ab dem Jahre 1989, im Großen und Ganzen aus Exemplaren der Rassen Presa Canario wie z.B. Bindo, Morro oder K-Indio Basanta, dem Presa Mollorquin wie z.B. Toni und dem Cane Corso wie z.B. Leone oder Sultan, um hier nur einige der ersten Vertreter zu nennen, die die Rasse maßgeblich beeinflußt haben.

Es gab sehr wohl auch Einkreuzungen anderer Rassen wie z.B. die eines Dogo Argentinos(Knauserwald), welche aber keine wirklich große Rolle dabei spielten.

Zitat

Zitat Rudolf Sewerin
Aus dem Buch "Der alte Alano und seine Söhne"

Der Alano hat so viele verwendbare Nachfolgerassen übrig gelassen, dass es ein Frevel wäre, würde man nur nach dem Phänotyp die Rasse wieder zusammenbauen. Hat man vor, den barocken Hatzrüden oder den altdeutschen Bärenhund wieder zu züchten, dann hat man keine Wahl, denn diese Rassen sind verschollen, ohne jemals existent gewesen zu sein, jedenfalls in einem nachvollziehbaren Sinne. Sie haben deshalb auch keine Nachfolger, keine Söhne hinterlassen. Dann bleibt einem nur der Weg zur Retortenrasse.
Das ist beim Alano nicht nötig.
Er ist geschichtlich einwandfrei belegbar, war bis vor kurzem noch existent und hat viele Söhne gehabt, die zum Teil noch sehr lebendig sind.

Es gibt einen Club, der sich die Wiedergewinnung des Alano zum Ziel gesetzt hat.
Er hat sehr wenige Mitglieder, die aber alle aus der praktischen kynologischen Arbeit kommen, die sehr tatkräftig sind, und im Augenblick über sehr vielversprechendes Material der Rassen PM, PC und CC verfügen.

Das heute verfügbare Zuchtmaterial besteht aus etlichen PM-Exemplaren, die aber alle etwas leicht sind, wenn sie sich auch bereits durch gutes Wesen und Gesundheit auszeichnen.
Das PC-Material soll noch in diesem Jahr durch Importe aus den Kanaren aufgefüllt werden.
Sehr gutes italienisches Material an CC ist vorhanden.
Hier stehen wir vor dem weiteren Ankauf hoffnungsvoller Hunde und haben überdies beste Verbindungen nach Apulien festigen können.
Auch beim DA sind Überlegungen zum Import vorhanden, die sich in den nächsten Monaten konkretisieren werden.





Es wird immer wieder behauptet das der Alano Club dessen 1. Vorstand Herr Rudolf Sewerin war, reine Presa Canarios züchten wollte, dies ist aber nunmal nicht wahr bzw war dies nur zu den Anfangszeiten des Presa Canario Clubs e.V. der Fall aber nicht mehr beim späteren Alano Club!
Das Vorhaben scheiterte daran, das es nicht möglich war, genug reinrassige Presa Canarios zu importieren, die den gewünschten Anforderungen in den Punkten Gesundheit - Wesen - Leistung entsprachen.
Somit schwenkte man auf den Alano um, da man so aufgrund der größeren Rassevielfalt, an mehr wesensmäßig den Wünschen entsprechende Exemplare herankommen konnte.

Es war immer das Ziel des Alano Clubs einen Hund vom Typ des "Alten Alano" durch dessen Söhne zurück zu züchten und kein anderes.

Es ist sicher richtig, das es zu Anfang eine FCI Registrierung einiger Hunde gab und das auch ein paar Würfe mit FCI-Papieren über Österreich vielen, allerdings bekammen die Hunde Presa Mallorquin Papiere und keine des Presa Canario!

Als Beispiel dienen hierfür Hunde wie Diablo, Duque oder Jorge Matarife de la Selva libre.
(Alles Söhne von Toni R-Bentaiga )

Natürlich wurden diese auch in den BV-Nachrichten als Presas bezeichnet, man darf aber hierfür nicht vergessen, das das Wort "Presa" nichts anderes als "Packer" bedeutet und somit nicht als Synonym für den Presa Canario dienen muß, sondern auch als Abkürzung für einen Presa Mallorquin fungieren kann.

Somit bleibt festzustellen, das ein Alano nicht das Gleiche ist, wie ein Presa Canario oder Dogo Canario!!!

Sondern der Versuch einen Gebrauchshund in Richtung des alten historischen Alano, aus dessen Söhnen wie Presa Mallorquin, Presa Canario, Alano Espagnol, Cane Corso, Dogo Argentino ect zu züchten.

Mittlerweile ist es so, dass in den letzten Jahren fast ausschliesslich nur noch Presa/Dogo Canarios in die Alanozucht mit eingeflossen sind, so dass ein optischer Unterschied zu diesen rein spanischen Hunden, vielfach nicht oder kaum mehr möglich ist.

 

Leider betreiben auch hier viele "Züchter" Schindluder und vermarkten ihre Hunde als das, was sich gerade besser verkaufen läßt.

Daran werde ich mich nicht beteiligen, ich züchte Alanos und es bleiben auch Alanos.

Von der Rassereinheit würde ich unsere heutigen Alanos eher mit den X-Mechelaars im Gebrauchshundewesen als mit einem Malinois/FCI vergleichen, auch wenn diese Wahrheit vielen ein Dorn im Auge sein dürfte.

 

Jedem Interessierten empfehle ich das Buch "Der Alano" von Stefan Baumgartner und Markus Schlechtizky, dass über den Alano Club e.V. zu beziehen ist und/oder die Broschüre "Der alte Alano und seine Söhne" von Rudolf Sewerin.

Gesundheit-Wesen-Leistung
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